Troubadoure und Jongleure
Man sagt, Jean Baptiste Poquelin sei in Paris geboren, Molière in Pézénas. Als er mit seiner jungen Truppe nach Pézénas kam, hatte die Stadt einen großen Teil ihrer Blütezeit bereits hinter sich. Die Pracht der Patrizierbauten mit ihren von Geschichten erfüllten Fassaden, Skulpturen und Portalen zeugt von einer starken politischen und wirtschaftlichen Bedeutung und inspiriert bis heute den Gesang der Dichter und Troubadoure. Denn: Hier sind sie zu Hause, die Trobadors und ihre Joglers, die die Verse des Dichters durch ihr Spiel zum Ausdruck bringen. Verse in der Lenga d'Oc, in okzitanisch, der bis heute lebendigen Sprache Südfrankreichs, Norditaliens und Nordspaniens. Unter den Dichtern waren Könige und Diener, Herzöge und Mönche, Kaufleute und Adelige. Sie alle versinnbildlichen das Streben nach einem neuen Ideal von Schönheit und Kunst und besingen die Domna, die Liebe, Passion und Lust, erhaben und fleischlich.
Jede Gasse verströmt Geschichte, jeder Platz, jeder Hof. Bis heute wird hier okzitanische Kultur gelebt, ziehen die Trobadors durch die Strassen mit ihren Versen und Gesängen, Tänzen und Spielen, empfängt die Stadt Durchreisende auf der Suche nach unkonventionellem Leben, Schönheit und Entfaltung. Der Mensch, der sich hier niederlässt, schöpft aus nicht versiegendem Quell, erschafft Worte, Melodien, Bilder, ... Im Fluss der Geschichte fügt er der Stadt neues Leben hinzu, in dem Altes sich in Neuem spiegeln darf.
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